Programmierbare Kleinstrechner der Familie Robotron K 1000


Die Geräte der Familie Robotron K 1000 sind kompakte Tischrechner, die relativ leicht zu transportieren und in ihren Abmessungen identisch sind. Bezüglich Struktur und Rechenfunktionen gleichen sie sich ebenfalls. Die Familie umfaßt die Geräte K 1001, K 1002 und K 1003, die sich nur in ihrer peripheren Ausstattung unterscheiden. 
 


Ausstattungsvarianten


Unterschiede in der Peripherie

K 1001

Bei diesem Rechnermodell erfolgt die Daten- und Programmeingabe über die Tastatur, die Ausgabe nur auf dem Display. Eine Speicherung der Programme ist nicht möglich.

K 1002

Dieses erweiterte Modell hat dieselbe Funktionalität wie das vorhergehende Modell K 1001. Zusätzlich verfügt der K 1002 über eine Magnetkarteneinheit. Mit ihr ist es möglich, Programme abzuspeichern und wieder einzuladen, sie erhöht wesentlich die Arbeitsqualität und Funktionalität des Gerätes. 

Die Steuerung der Magnetkarteneinheit erfolgt über die Tastatur, dafür existiert ein spezieller Tastenblock. 

Die Magnetkarte mit einer Größe von 50 mm x 188 mm besitzt auf ihrer Rückseite ein mit einer Magnetschicht versehenes 12 mm breites Band, das eine zweispurige Aufzeichnung erlaubt. Die Vorderseite bietet in einem Schriftfeld Platz zur Dokumentation und zeigt durch einen aufgedruckten Pfeil die Durchzugsrichtung an.

Jede Spur hat eine Kapazität von etwa 200 Byte. Die Beschreibung oder das Einlesen geschieht nach manuellem Einführen der Karte innerhalb von ca. 1,5 Sekunden automatisch. Die Entnahme erfolgt wiederum manuell. Oberhalb des Tastenblockes befindet sich ein Schacht zum Einsetzen der Karte, unterhalb des Tastenblockes wird sie entnommen. 
 

K 1003
 
Der K 1003 besitzt gegenüber dem K 1002 zusätzlich ein Thermodruckwerk, welches das Ausdrucken von Programmcode oder von Ein- und Ausgabedaten ermöglicht und die Funktionalität des Rechners ein weiteres Mal erhöht.


Arbeitsspeicher

Die ursprüngliche Speicherausstattung belief sich von 0,25 kByte über 0,75 kByte bis hin zu 1,25 kByte. Der K 1002 bot schon etwas mehr - maximal 4 kByte. Bei dem K 1003 konnte man zwischen 1 und 4 kByte wählen. Je nach Rechner waren nach dem Einschalten 80 Byte bzw. 104 Byte für den Stack und die internen Register reserviert. 

Der Stack besteht aus den Registern X, Y und Z. Er dient hauptsächlich der Ausführung von Rechenoperationen. 

Der verbleibende Speicher dient der Aufnahme von Daten und des Programmcodes. Zur Speicherung einer Zahl sind 8 Speicherplätze erforderlich, jeder Befehl benötigt einen Speicherplatz. Die Größe des Datenspeichers kann abhängig vom zu bearbeitenden Problem, über die Tastatur eingestellt werden, der dann verbleibende Speicherbereich dient der Programmaufnahme. 


Anzeigen

Die Ausgabe der eingegeben Daten und des Rechenergebnisses wird mit einer 16-stelligen Anzeige realisiert. Bei Rechenergebnissen kann zwischen Fließkomma- und Festkommaanzeige gewählt werden. 

Funktionsblöcke

Zur Erweiterung des Funktionsumfanges wurden Funktionsblöcke eingesetzt. Auf diese Weise ist ein Anpassen des Rechners an spezielle Aufgabengebiete möglich. Die Bedienung der Funktionsblöcke erfolgt über einen zusätzlichen Tastenblock auf der linken Seite des Tastenfeldes. Dieser Tastenblock wird jeweils mit einer dem Funktionsblock angepaßten Schablone versehen. Als Funktionsblöcke gibt es beispielsweise einen Mathematik- und einen Statistik-Funktionsblock. 


Betriebsarten


Bei der Bedingung des Rechners sind verschiedene Betriebsarten vom direkten Rechnen bis zum Programmtest vorhanden.
  1. Manuelles Rechnen

  2. Manuelles Rechnen ist sofort nach dem Einschalten des Gerätes möglich, dies ist die Standardeinstellung. Jeder Tastendruck bewirkt eine unmittelbare Operation des Rechners (Berechnung, Transport der Lochstreifen ...).
     
  3. Programmeingabe

  4. Diese Betriebsart kann durch eine Taste an- bzw. abgeschaltet werden. Jeder Tastendruck speichert den entsprechenden Befehl im Programmspeicher. Eine Ausführung des Befehls findet nicht statt. In der Anzeige sind der Befehlszähler, der Befehlscode und die Betriebsart sichtbar. Der Befehlszähler zeigt dabei die nächste Adresse, an der eine Speicherung des nächsten Befehls möglich ist. 
     
  5. Programmiertes Rechnen

  6. Zum Programmstart muß zunächst dem Befehlszähler die Startadresse des Programms übergeben werden und dann der Sprung zu dieser Adresse ausgelöst werden.
     
    1. Mit der Taste SPRUNG wird dem Befehlszähler die Startadresse übergeben.
    2. War die Adresse keine symbolische Adresse, wird mit der Taste ST die Abarbeitung gestartet.
    3. War die Adresse symbolischer Natur, erfolgt der Start des Programms mit Hilfe der Taste STM und dem jeweiligen Symbol.


    Bei Fehlern im Programm erscheint in der Anzeige ein Fehlercode und der Befehlszähler zur Lokalisierung des Fehlerortes.
     

  7. LIST 

  8. Mit LIST wird das Programm schrittweise angezeigt. Es ist damit möglich, das Programm nochmals zu überprüfen. In der Anzeige ist wieder der Befehlszähler, der Befehlscode und die Betriebsart sichtbar.
     
  9. TEST

  10. Diese Betriebsart dient dem Test des Programms mittels eines Rechenbeispiels. In der Anzeige erscheint dieselbe Ausgabe wie in der Betriebsart LIST, hier aber in der Reihenfolge der Abarbeitung des Programms. Gleichzeitig erfolgt die Abarbeitung des Testbeispiels. Nach dem Abschalten dieser Betriebsart steht der Inhalt des Registers X in der Anzeige. Zu diesem Zeitpunkt enthält X das End- bzw. das entsprechende Zwischenergebnis.