Universitäten und Hochschulen


Allgemeines

 Die Ausbildung auf dem Gebiet der Informatik an den Universitäten und Hochschulen sollte in folgenden vier Stufen realisiert werden.
  1. Vermittlung von Übersichtskenntnissen zur Informatik in verschiedenen Fachrichtungen
  2. nutzungsorientierte Bildung in Informatik für Studenten der natur-, ingenieur-, wirtschafts- und agrarwissenschaftlichen Fachrichtungen
    • Aneignung von Kenntnissen in einer höheren Programmiersprache
    • Nutzung von Datenverwaltungssystemen und Programmsystemen
  3. entwicklungs- und fachgebietsorientierte Bildung in Informatik für einen Teil der Studenten der natur-, ingenieur-, wirtschafts- und agrarwissenschaftlichen Fachrichtungen
    • Kenntnisse und Fertigkeiten zur Erstellung fachrichtungsspezifischer Anwendersoftware
    • Weiterentwicklung der programmiersprachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten (zweite Programmiersprache)
    • Kenntnisse zu Rechnersystemen, Betriebssystemen, Simulationstechnik, Digitalgraphik
  4. Ausbildung von Spezialisten der Informatik

Spezialisten der Informatik

Das Studium der "Informationsverarbeitung" wurde mit Beginn des Studienjahres 1986/87 in das Studium der "Informatik" übergeleitet. Dies stellte die Realisierung des Beschlusses des Politbüros des ZK der SED und des Ministerrates der DDR über die "Konzeption für die Gestaltung der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure und Ökonomen in der DDR" vom Juli 1983 dar.

Die Ausbildung erfolgte in den Fachrichtungen

  • Theoretische Informatik
  • Systemsoftware
  • Angewandte Informatik
  • Rechnersystemgestaltung und -betrieb
Das Studium der Informatik fand zunächst an den Ausbildungsstätten Technische Universität Dresden, Ingenieurhochschule Dresden, Technische Hochschule Magdeburg und Karl-Marx-Stadt und an der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock statt.

Der Abschluß erfolgte in allen Fachrichtungen mit einer Hauptprüfung. Der Absolvent hatte das Recht, die Berufsbezeichnung "Ingenieur für Informatik" zu führen. Abhängig von den erzielten Leistungen im Studium und den gesellschaftliche Erfordernissen seines beruflichen Einsatzes war es möglich, den ersten akademischen Grad, "Diplomingenieur für Informatik", zu erlangen.