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Polytechnische Oberschulen (POS), Erweiterte Oberschulen (EOS)POSFür die allgemeinbildende Schule gilt, "daß wir den Schülern ein elementares Verständnis der Informatik vermitteln müssen, eingeschlossen die entsprechenden Denk-, Arbeits- und Betrachtungsweisen sowie Entwicklung elementarer Fähigkeiten und Fertigkeiten" (Margot Honecker, Minister für Volksbildung).Die Lehrpläne der Fächer Mathematik, Physik und des polytechnischen Unterrichts wurden überarbeitet, algorithmisches Denken und die Nutzung von Fachsprache und Fachsymbolik sollten so gefördert werden. Mit der Einführung des Taschenrechners ab Herbst 1986 in der Klasse 7 wurden die Schüler an Elemente der Informatik herangeführt, dabei werden elementare Fähigkeiten im algorithmischen Denken und Arbeiten ausgebildet. Im neuen Lehrplan des ESP-Unterrichts (Einführung in die sozialistische Produktion) der Klassen 9 und 10 wurde die Informationselektronik und die Automatisierungstechnik stärker berücksichtigt. Unterstützt wurde der Unterricht durch experimentelle Tätigkeiten aus dem Bereich der Algorithmierung und Programmierung von Arbeitsprozessen. Die bereits eingeführten neuen Lehrpläne für den PA-Unterricht (Produktive Arbeit) für die Klassen 7 - 10 orientierten stärker auf die Informationsverarbeitungstechnik und deren Einsatz in der Produktion. Ein neues Arbeitsgebiet wurde für die Klassen 9 und 10 geschaffen: "Mithilfe beim Bedienen, Überwachen, Warten und Pflegen von automatisierten Werkzeugmaschinen und Anlagen". Schülern sollte damit die Möglichkeit gegeben werden, beim Überprüfen der Einsatzbereitschaft und Funktionssicherheit automatisierter Anlagen, beim Programmieren und bei der Inbetriebnahme mitwirken zu können. Die polytechnischen Oberschulen boten einen Vorteil, der auch in bezug auf die Informatikausbildung genutzt werden sollte, die enge Bindung zu den Betrieben und zur Produktion. Deshalb wurde daraufhin orientiert, die polytechnischen Zentren mit Computertechnik auszustatten. In den polytechnischen Zentren waren Schülerexperimentiergeräte vorhanden, die durch die Kopplung mit Kleincomputern vielfältige Möglichkeiten boten, den Schülern die Einsatzmöglichenkeiten und Wirkprinzipien der Rechentechnik näher zu bringen. Im Rahmen der Produktiven Arbeit (PA) wurde ein übergreifendes Arbeitsgebiet "Informationsverarbeitung und Rechentechnik" geschaffen. Es wurde ab 1989 schrittweise eingeführt. Inhalt war die Vermittlung eines Grundverständnisses gegenüber der Informatik und die Absicht, die Schülern an den Einsatz an rechnergestützten Arbeitsplätzen heranzuführen. Für die Klassen 9 und 10 wurde der "Grundkurs Informatik" und die fakultative Kurse "Informatik" und "Informationsverarbeitung und Prozeßautomatisierung" geschaffen und deren Inhalte im "Rahmenprogramm für den fakultativen Kurs Informatik in den Klassen 9 und 10 (1989)" durch das Ministerium für Volksbildung festgeschrieben waren. Ergänzend dazu, gab es Methodische Empfehlungen für den Informatikunterricht in den Klassen 9 und 10 durch die Akademie der pädagogischen Wissenschaften.
EOSAn den Erweiterten Oberschulen wurde mit zwei Richtungen begonnen:
1989 erschien also ein Experimentallehrplan für den obligatorischen Informatikunterricht für die 11 Klasse - diesmal nicht von der Akademie der pädagogischen Wissenschaften, sondern vom Ministerium für Volksbildung. Der behandelte Stoff war im wesentlichen mit den Inhalten der vorhergegangenen Entwürfen und Experimentallehrplänen identisch und sollte 60 Stunden umfassen. Parallel dazu erschienen von der Akademie der pädagogischen Wissenschaften "Methodische Empfehlungen" für den obligatorischen Informatikunterricht in der Klasse 11. |
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