Beurteilung der DDR-Informatik im Rückblick

Abschließend ist noch zu bemerken, daß die DDR, obwohl sie auf einigen Gebieten, z.B. der Speicherentwicklung , weltweit führend war, zu keinem Zeitpunkt zum Entwicklungsstand der westlichen Industrieländer aufschließen konnte. Trotz erheblicher Anstrengungen in finanzieller Hinsicht und hinsichtlich der Mobilisierung von Fachkräften durch Ausbildung und Umschulung seitens der DDR blieb über die Jahre hinweg relativ konstant ein Entwicklungsdefizit  von vier bis fünf Jahren bestehen. Dieses Defizit ist in der ständigen Finanzknappheit, in der wirtschaftlichen Isolation und in den starren Strukturen der Planwirtschaft, sowie in den anfänglichen Zentralisierungsbestrebungen begründet. In den frühen Jahren der Rechentechnik spielten ebenfalls ideologische Aspekte eine entscheidende Rolle. Außerdem hemmte das Konkurrenzdenken zwischen Büromaschinenindustrie und aufkommender (verwandter)  Computerindustrie insbesondere in den Anfangsjahren eine schnelle Entwicklung dieses neuen Industriezweiges erheblich. Im Umfeld des Ostblockes kann die Rechentechnik der DDR, neben der der UdSSR als führend angesehen werden.

Auch in der DDR haben sich viele, sehr fähige Köpfe erfolgreich mit der Entwicklung der Rechentechnik beschäftigt, denen es aber auf Grund der internationalen, rasanten Entwicklung auf diesem Gebiet nicht gelang die anfänglich entstandene Lücke zu schließen.