Leitfaden zur Gestaltung von Seminar-, Studien- und Diplomarbeiten


Informatik in Bildung und Gesellschaft

Dieser Leitfaden als pdf


Inhalt

Vorwort
Schriften
Deckblatt
Inhaltsverzeichnis
Dokument
Typographisches
Zitate
Quellenverzeichnis
Lesetipps


Vorwort

Dieser Leitfaden soll all jene unterstützen, die Hilfe bei der Gestaltung ihrer Seminar-, Studien- und Diplomarbeiten suchen. Er wurde in der Arbeitsgruppe "Informatik in Bildung und Gesellschaft" entworfen und bezieht sich zunächst einmal auf Arbeiten, die von Mitgliedern dieser Arbeitsgruppe betreut werden. Dennoch beinhaltet er gestalterische Grundsätze, die auch für andere wissenschaftliche oder nichtwissenschaftliche Arbeiten genutzt werden können.

Typographie im Sinne dieses Leitfadens orientiert sich an der Gestaltung von gut und angenehm lesbarem Text. Dies ist eine eigene Kunst und so kann es nicht verwundern, dass die hier vorgeschlagenen Gestaltungshinweise keineswegs die beste oder gar die einzig richtige Vorgehensweise beschreiben. Auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, einen Text lesbar zu gestalten, haben sich in der gut 500-jährigen Geschichte der Typographie einige Grundsätze herauskristallisiert, auf die man nicht ohne Grund verzichten sollte.

Ähnliches gilt für den Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten. Neben inhaltlichen Kriterien und Anforderungen an die Wissenschaftlichkeit - Aktualität, Neutralität, Überprüfbarkeit - sollten sie von anderen Wissenschaftlern benutzbar sein, um sie in ihrer Arbeit zu unterstützen. Unter dem Gesichtspunkt der Benutzbarkeit erklären sich viele Anforderungen an den Aufbau eines wissenschaftlichen Textes, an sein Inhaltsverzeichnis, an Quellenangaben im Text oder an das Literaturverzeichnis. Letzendlich geht es darum, die Ergebnisse der eigenen Arbeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen in einer Form, die andere Forscher weiter verwenden können. Ergebnisse müssen daher nachprüfbar sei. Anders gesagt haben Ergebnisse, die nicht wiederhol- oder prüfbar sind, keinen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, so suggestiv und einleuchtend sie auch sein mögen.

Um eine benutzbare Gestaltung wissenschaftlicher Texte geht es in diesem Dokument. Dennoch betonen wir an dieser Stelle ausdrücklich, dass die Leitlinien der folgenden Seiten Leitlinien, aber keine Gesetze sind. Wer andere Gestaltungsvorstellungen hat, darf diese gerne umsetzen, sollte dabei aber konsequent und bewusst vorgehen. Es könnte nämlich sein, dass sich zu der einen oder anderen Entscheidung Rückfragen ergeben, inwiefern sie der Les- und Konsultierbarkeit förderlich sein sollen.

Wenn Sie sich aktiv mit guter Typographie auseinandersetzen, werden Sie merken, dass formaler Gestaltungswille auch die inhaltliche Stringenz eines Textes beeinflusst. Eine klare Form kann zu klarem Inhalt führen. In diesem Fall hätte der Leitfaden seinen Zweck mehr als erfüllt.

Berlin, April 2005

Die Autoren



Schriften



Haupttext:

baskerville
Beispielhaft Baskerville (oben) und Verdana (unten)
verdana

Verwenden Sie für den Text eine gut lesbare Serifen-Schrift wie die "Garamond" oder die "New Baskerville". Vermeiden Sie Zeitungsschriften wie die "Times New Roman" und Bildschirmschriften wie die "Verdana". Schriftgröße: 12 pt.
Zeilenabstand: 1,2 Zeilen.
Verwenden Sie die eine einheitliche Rechtschreibung.

Überschriften:

Verwenden Sie eine serifenlose Schrift wie die "Futura", oder die "Gill Sans".
Schriftgröße: 24 (Kapitel), 18 (2. Ebene), 16 (3. Ebene).
Verzichten Sie auf Unterstreichungen.



Deckblatt



Folgende Angaben sollten auf dem Deckblatt zu finden sein (ohne Anführungszeichen):

  • Schriftzug "Humboldt-Universität zu Berlin" sowie das Logo laut Corporate Design
  • "Institut für Informatik"
  • "Informatik in Bildung und Gesellschaft"
  • Titel der Arbeit
  • Name des Autors

Bei Studien- und Diplomarbeiten:

  • "Gutachter: Prof. Dr. Wolfgang Coy, Dr. habil. Christian Dahme"
  • Datum der Abgabe

Ein Beispiel ist das Deckblatt dieses Leitfadens (pdf).



Inhaltsverzeichnis



Das Inhaltsverzeichnis sollte maximal drei Gliederungsebenen umfassen.
Seitenzahlen nicht vergessen.
Bei Abbildungen bitte ein Abbildungsverzeichnis anfügen.



Dokument



satzspiegel
Satzspiegel

Papierformat DIN A4.

Das Dokument ist möglichst zweiseitig und einspaltig einzurichten.
Der Satzspiegel sollte in abgebildetem Verhältnis stehen. Die graue Fläche ist der Satzspiegel, der durch die Hilfslinien auf einem Doppelblatt entsprechend konstruiert wird, wobei mit der oberen linken Ecke begonnen wird. Er umfasst auch die Fußnoten, nicht aber die Seitenzahlen. Diese können nach unten außen oder mittig gesetzt werden. Ein guter Satzspiegel hat die Proportionen des Papiers, aber ungleiche Stege.



Typographisches



anfuehrungszeichen
Typographische (oben) und französische (unten) Anführungszeichen

Typographische (99-66) oder französische Anführungszeichen einheitlich verwenden. Gedankenstriche bitte nicht mit Trennstrichen verwechseln.
Abkürzungen werden wie ganze Wörter behandelt, führen also ein (geschütztes) Leerzeichen nach sich. Richtig ist "z. B." und nicht "z.B."
Vermeiden Sie Leerzeilen-Typographie. Der Abstand zwischen zusammenhängenden Absätzen sollte weniger als eine Zeile betragen.
Verwenden Sie Blocksatz nur in Verbindung mit Silbentrennung. Linksbündiger Flattersatz ist kein Problem. Das erste Wort eines Absatzes kann, muss aber nicht eingerückt werden.



Zitate



Zitate in Anführungszeichen setzen.
Bei Blockzitaten gilt:
Blockzitate mit Doppelpunkt einleiten, ohne Anführungszeichen, aber mit Quellenangabe in der Fußnote. Das Fußnotenzeichen folgt dem Satzzeichen, auch bei Kommata. Quellenangabe in der Fußnote der Form:
Nachname, Titel, Seitenzahl.
Auch Fußnoten sind Sätze und die enden auf einem Punkt.

Sollten Sie oder Ihr Betreuer Quellenangaben in eckigen Klammern bevorzugen, dann bitte von der Form [Schmidt 2003] und nicht [1], [Sc02] o. ä.



Quellenverzeichnis



Bücher:
Nachname, Vorname: Titel. Untertitel. Auflage. Ort: Verlag, Jahr.

Aufsätze aus Beitragswerken:
Nachname, Vorname: Titel. Untertitel. In: Nachname (Hg.): Titel. Ort: Verlag, Jahr, S. n-m.

Zeitschriftenartikel:
Nachname, Vorname: Titel. Untertitel. In: Zeitschriftenname, Jahrgang, Nummer, S. n-m.

URLs: Nachname, Vorname: Titel. Untertitel. Internet: URL [Datum].

Filme:
Nachname, Vorname des Regisseurs: Titel. Untertitel. Ort: Studio, Jahr.

Mehrere Autoren werden durch Schrägstriche / getrennt. Mehr als drei Autoren werden durch "et. al." abgekürzt. Auch Quellenangaben enden auf einem Punkt.



Lesetipps



Beinert, Wolfgang: Typolexikon. Das Lexikon der westeuropäischen Typographie. Internet: http://www.typolexikon.de [7. Februar 2006].

Berger, Ralf: Typographie, Schrift, Buchkunst & Bibliophilie. Internet: http://www.druckschriften.de [7. Februar 2006].

Hermann, Ralf/ Roßbach, Jörg: Typografie.info. Internet: http://www.typografie.info [7. Februar 2006].

Khazaeli, Cyrus: Crashkurs Typo und Layout. Reinbek (Hamburg): Rowohlt, 2005.

Turtschi, Ralf: Praktische Typographie. 5. Aufl. Sulgen: Niggli AG, 2000.

Tschichold, Jan: Erfreuliche Drucksachen durch gute Typographie. Augsburg: Maro 2001 (1960).

Willberg, Hans-Peter/ Forssmann, Friedrich: Erste Hilfe in Typographie. 4. Aufl. Mainz: Schmidt, 1999.

Willberg, Hans-Peter: Wegweiser Schrift. Mainz: Schmidt, 2001.