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Forschungsschwerpunkte

Rahmen

Forschungsfragen, die mich beschäftigen, liegen auf den Berührungsstellen verschiedener Wahrnehmungsdimensionen (s. Begriffe).

In meiner Dissertation habe ich diese Faszination für Schnittstellen und Übergangsräume zwischen verschiedenen Arten, die Welt zu sehen und zu beschreiben, erstmals theoretisch formuliert.


Flächenländer: Unterschiedliche Schatten in den unterschiedlichen Weltbildern von xy- und xz-Land.

Die Auswahl und Kombination dieser Dimensionen beruht auf meinen Interessen, meiner Ausbildung, den von mir besetzten Stellen und damit letztendlich auf meiner Biografie:

Bildung
Informatik
Kultur
Mathematik
Musik
Philosophie
Vernetzung

Die Behandlung der sich daraus ergebenden Fragen sollte nach wissenschaftlichem Selbstverständnis allerdings weniger von meiner Person als von den gewählten Methoden abhängen.

Begriffe

Eine detaillierte Diskussion der nachstehenden Begriffe finden sich in meiner Dissertation »Vernetzung als kulturelles Paradigma«
Zusammenfassung oder als
PDF, 5.4 MB.

Eine Wahrnehmungsdimension ist idealtypisch ein Blick auf einen Aspekt der Welt. Jeder Ausschnitt dieser Welt lässt sich unter der gewählten Dimension betrachten. Wahrnehmungsdimensionen sind inhaltlich nicht gefüllt, sondern spannen den Horizont individueller Weltanschauungen und kollektiver Mentalitäten auf.

Eine Perspektive ist eine inhaltliche Position innerhalb einer oder mehrere Wahrnehmungsdimensionen.

Eine Weltanschauung ist das Ensemble der Weisen und Inhalte des Denkens und Empfindens, das für ein Subjekt in einer bestimmten Zeit prägend ist. Weltanschauung manifestiert sich in Handlungen. Ähnlichkeiten von Weltanschauungen innerhalb eines Kollektivs bestimmen ihre historische Mentalität.

Historische Mentalität ist das Ensemble der Weisen und Inhalte des Denkens und Empfindens, das für ein bestimmtes Kollektiv in einer bestimmten Zeit prägend ist.

Ein kulturelles Paradigma ist eine Wahrnehmungsdimension mit hoher Verbreitung innerhalb eines Kollektivs, d.h. einer Kulturgemeinschaft.

Kultur konstituiert sich im Spannungsfeld zwischen Subjekten und präsentiert sich in ihrer Dynamik als Prozess des Aushandelns von Wahrnehmungsdimensionen, Horizonten, Perspektiven und Weltanschauungen.

In nebenstehendem Bild könnte beispielsweise ausgehandelt werden, ob der gewählte Weltausschnitt drei- oder viereckig ist. Eine Einigung ist innerhalb der Grenzen der Weltbilder der Bewohnern von xy- und xz-Land nicht zu erwarten.

Themen

Mit den skizzierten Kategorien lassen sich eine Vielzahl von Spannungsfeldern für Forschung und Lehre bestimmen:

Informationsgesellschaft
Im Zentrum stehen die Dimensionen der Informatik, mit Perspektiven in kulturellen Paradigmen wie Recht, Ethik, Ökonomie, Technik, Pädagogik oder Wissen.

Digitale Medien
Bei den Digitalen Medien lege ich den Schwerpunkt auf die Kultur- und Mentalitätsgeschichte von Medientechnik. Davon ausgehend fokussiere ich Fragen der digitalen Audioverarbeitung wie
Klangerzeugung, Signalwandlung und -bearbeitung, Tonaufzeichung und -wiedergabe. Darüber hinaus widme mich auch der Performanz und Produktion.

Kulturgeschichte der Informatik
In vermischten Beiträgen untersuche ich, wie Informatikartefakte und soziale Formierungen wie Cyberspace, Hacker, Informatiker, Open Source, Online-Gemeinschaften, Internet, Suchmaschinen oder Computerviren in kulturellen Produktionen symbolisch konstruiert werden.

Informatik-Bildung
Neben langjährigen Erfahrungen im E-Learning wie Teleteaching, WIKIs und mit dem von mir entwickelten Gutachtersystem ergibt sich seit Februar 2003 ein breites Betätigungsfeld in der Fachdidaktik Informatik. Hier versuche ich, die verschiedenen Dimensionen der Informatik im Schulunterricht mit Lehrmaterial zu unterstützen und als unabhängige und nachhaltige Bildungsstandards zu stärken.

Symbolische Räume
Neben Beiträgen zur Kulturgeschichte des Raums und seiner Vernetzung interessieren mich Fragen zur Konstruktion virtueller Räume z.B. mit Hilfe von Ausgabeschnittstellen, zur Apotheose des Cyberspace oder zur Inszenierung von Wissensräumen mit visuellen oder mathematischen Mitteln.

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Letzte Änderung: 10.10.2007 Jochen Koubek.