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Geschlossene Gesellschaft
Mediale und diskursive Aspekte der "drei Öffnungen" Japans
Volker Grassmuck

 
 
 

 

 

 

3.1. 15-jähriger Krieg und Militärfaschismus, 1931-1945

 

 

In den 1920er Jahren hatten sich die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen verschärft. In der Regierungspolitik stritten einerseits Aristokratie und Militär, andererseits die seit dem Krieg erstarkte, durch die Parteien operierende Bourgeoisie um die Macht. Die Kabinette von 1922 bis 1924 wurden von zwei Admiralen und einem Führer des Adelshauses geleitet. Danach stellten bis 1932 wieder die beiden stärksten Unterhausparteien Seiyûkai und Kenseikai (ab 1927: Minseitô) die Regierung. Doch auch innerhalb der Parteien markierte Seiyûkai-Präsident und General a.D. Tanaka Giichi, der 1925 das Amt des Ministerpräsidenten übernahm, den Trend zur Militarisierung. Die Verfassungsschutzbewegung erreichte 1925 mit dem allgemeinen männlichen Wahlrecht ihr wichtigstes Ziel. Den entgegengesetzten Trend belegt das im selben Jahr verabschiedete Friedenssicherungsgesetz, das das wichtigste Instrument zur Auslöschung der sozialistischen und kommunistischen(1) Bewegungen und der Arbeiter- und Bauerngewerkschaften werden sollte. Gleichzeitig nahm die Zahl und Stärke der nationalistischen und rechtsradikalen Organisationen zu. Ebenfalls 1925 wurde an allen Mittel- und Oberschulen das Fach Militärausbildung eingeführt, das aktive Militäroffiziere unterrichteten. Alle anderen Jugendlichen wurden auf sogenannten Jugendübungsplätzen erfaßt, so daß 500.000 Schüler und 800.000 weitere Jugendliche zu einer gewaltigen Reservearmee herangebildet wurden.(2)

Wirtschaftlich ist die Zeit durch Stagnation und Konzentration bestimmt. Nach einer Periode der Kriegskonjunktur setzte 1920 eine Überproduktionskrise ein, die die Aktienkurse und die Preise für Textilien und Landwirtschaftsprodukte in den Keller trieb. Eine Rezession in den USA trug ihren Teil bei, indem sie Japans Exportmöglichkeiten einschränkte. Das Kantô-Erdbeben von 1923 fügte der Wirtschaft weitere schwere Schäden zu. Nach einer kurzen Belebung löste die hohe Staatsverschuldung 1927 eine Finanzkrise mit einer Serie von Bankkonkursen aus, die die Kapitalkonzentration und den Einfluß der Zaibatsu verstärkte. Die Weltwirtschaftskrise schlug im März 1930 in Japan durch und brachte eine Verarmung der Landbevölkerung, Massenarbeitslosigkeit, Bankrotte und eine Zunahme der Bedeutung von Monopolkapital und Staat in der Wirtschaft. Die Lösung wurde, ähnlich wie in Deutschland, in einem defizitfinanzierten Rüstungsprogramm gesucht, das 1933 zu einer Erholung vor allem der Schwer- und Chemieindustrie führte.

Außenpolitisch wurde der Triumph von Versailles, wo Japan erstmals als gleichgestellte Großmacht auftreten konnte, auf der Konferenz von Washington 1921/22 zunichte gemacht. Durch den Sieg gegen Rußland (1904-05) hatte Japan die Oberhoheit über Korea gewonnen, das es mit Billigung Rußlands, Englands und der USA in mehreren Schritten von 1904 bis 1910 annektierte.(3) Ferner hatte Japan die Kontrolle über einen Teil von Liaotung und den südlichen Teil der von Rußland gebauten mandschurischen Eisenbahn erhalten. Zum Schutz seines Pachtbesitzes stationierte es 1907 Truppen in der mandschurischen Provinz Kwantung (Guandong), die 1919 als Kwantung-Armee einen selbständigen Status erhielten. Während der 1920er wurde die Kwantung-Armee in hohem Grade politisiert und zog die Elite unter den jungen Offizieren an. Viele von ihnen waren überzeugt, daß die japanischen Interessen es unausweichlich machten, die Mandschurei gewaltsam von China zu trennen. Die Armee bestand aus einer Division, die das Pachtgebiet und das Territorium um die Eisenbahntrasse schützen sollten. Verwaltung, Ausbau und Ausbeutung der Besitzungen, zu denen auch Häfen, Erz- und Kohlebergwerke und Landwirtschaftsflächen gehörten, übernahm die Südmandschurische Eisenbahn AG. 1906 war sie je zur Hälfte mit staatlichem und Zaibatsu-Kapital gegründet worden.

Auf der Pariser Friedenskonferenz von 1919 erhielt Japan überdies die von Deutschland eroberten Südseekolonien Marianen, Karolinen und Marshall-Inseln sowie dessen Rechte auf der chinesischen Shandong-Halbinsel (Eisenbahn, Bergwerke, Unterseekabel) zugesprochen. Die wachsenden Rivalitäten zwischen den USA und Japan führten jedoch dazu, daß die wichtigsten Siegermächte des Ersten Weltkriegs im November 1921 in Washington erneut zusammentrafen, um die Kräfteverhältnisse in Ostasien neu auszuhandeln. Zu den Motiven für die amerikanische Initiative gehörte Japans 1918 gemeinsam mit den USA, England und Frankreich begonnene Invasion Sibiriens sowie konfligierende Interessen in der China-Politik. Auch die verschärften amerikanischen Einwanderungsverbote gegen Japaner trugen zu den wachsenden Spannungen bei. Als Ergebnis der Verhandlungen mußte Japan sich aus Sibirien zurückziehen, die Unverletzlichkeit Chinas und die Grundsätze der offenen Tür akzeptieren sowie in die ungleiche Begrenzung seiner Seerüstung einwilligen. Eine letzte diplomatische Niederlage war es, daß in Washington der seit 1902 bestehende japanisch-britische Bündnisvertrag seine Gültigkeit verlor. Die Verhandlungen hatten Japans internationale Isolierung zutage treten lassen und das Verhältnis zu seinen wichtigsten Handelspartnern USA und China geschwächt.

In den folgenden Jahren war es Hauptziel von Shidehara Kijûrô diese Isolierung abzubauen und Japans Außenpolitik in den Dienst der Wirtschaft zu stellen. Shidehara hatte bereits an den Verhandlungen in Versailles und Washington teilgenommen. Von 1924 bis 1932 bekleidete er mit einer Unterbrechung das Amt des Außenministers. Seine Politik beruhte auf dem Ausschluß militärischer Mittel, der Verbesserung der Beziehungen zu den USA und der UdSSR und der Nichteinmischung in China. Japans Exporte nach China waren von 1919 bis 1921 um fast die Hälfte zurückgegangen. Dank Shideharas Politik der Nichteinmischung in den chinesischen Bürgerkrieg und der Förderung wirtschaftlicher Kooperationsbeziehungen stieg das Handelsvolumen bereits 1925 beträchtlich an. Ebenfalls 1925 gelang ihm der Abschluß eines Abkommens mit der UdSSR, das den Weg für die japanische Erschließung von Mineral- und Holzrohstoffen in der Sowjetunion öffnete. Auch gegenüber den USA, neben China Japans wichtigster Außenhandelspartner, erreichte er eine Entspannung. Japan war auf amerikanische Einfuhren von Kapital und Rohstoffen wie Erzen, Schrott, Rohseide und Erdöl angewiesen und lieferte rund 40 Prozent seiner Gesamtexporte auf den amerikanischen Markt. Im eigenen Land warfen Militärs und rechte Parteipolitiker Shidehara Nachgiebigkeit und Schwäche vor.

Als im Herbst 1925 in der Mandschurei Kämpfe zwischen rivalisierenden Militärcliquen ausbrachen, setzte die Armeeführung gegen Shideharas Willen die Entsendung von Truppen durch und verhalf dem japanischen Verbündeten General Chang Tso-lin zum Sieg. Unterdessen hatte in China die Nationale Volkspartei (Kuomintang) unter Chiang Kai-shek an Boden gewonnen. Ihre 1928 in Nanking errichtete Nationalregierung war bestrebt, den japanischen Einfluß in der Mandschurei zurückzudrängen. Gleichzeitig begann die Kommunistische Partei Chinas eigene Truppenverbände aufzubauen. Die im April 1927 angetretene Regierung des Generals a.D. Tanaka Giichi brachte eine aggressive Wendung der japanischen China-Politik. Sogleich entsandte er Truppen, die den Vormarsch der Armee Chiang Kai-sheks nach Norden aufhalten sollten und die er bis Mai 1928 auf 15.000 Mann erweiterte.

Die Kwantong-Armee begann, ihrem Günstling Chang Tso-lin zu mißtrauen. Am 4. Juni 1928 sprengte sie seinen Sonderzug in der Nähe von Mukden und gab den Kuomintang die Schuld für den Anschlag. Der Generalstab hoffte, daß eine chinesische Vergeltungsaktion ihm einen Vorwand für die Besetzung der Mandschurei bieten würde, doch dieses Kalkül ging nicht auf. Stattdessen schädigte eine massive chinesische Boykottbewegung die japanischen Exporte. Die USA, England und Frankreich protestierten gegen das Vorgehen. In Japan wuchs die Kritik aus allen politischen Richtungen, so daß Tanaka im Juli 1929 zurücktreten mußte.

Das Londoner Flottenabkommen von 1930 zwang Japan erneut ungleiche Bedingungen auf. Es diente der Marine dazu, eine nationalistische Kampagne zu starten, die 1934 in der Kündigung der Abkommen von Washington und London und einem von der Schwerindustrie unterstützten umfangreichen Seerüstungsprogramm mündete.

Nachdem der Anschlag gegen Chang 1927 nicht den gewünschten Erfolg gehabt hatte, verübten Stabsoffiziere der Kwantung-Armee am 18. September 1931 erneut einen Sprengstoffanschlag auf die Südmandschurische Eisenbahn bei Mukden und beschuldigten chinesische Truppen der Tat. Mit dem sog. "Mandschurischen Zwischenfall" begann das, was die japanische Linke später als den "15-jährigen Krieg" bezeichnen wird. Die Kwantung-Armee hatte zwar mit Wissen, aber ohne offizielle Zustimmung der Heeresführung in Tokyo und ohne Wissen der Regierung gehandelt. Die Minseitô-Regierung sah sich gezwungen, das eigenmächtige Vorgehen vor den Westmächten zu verurteilen und forderte die Truppen auf, in ihre Standorte zurückzukehren, doch diese weigerten sich. Sie erhielten vielmehr Nachschub durch Truppen aus Korea, die auf eigenmächtigen Befehl des dortigen japanischen Befehlshabers Hayashi Senjûrô (1937 Ministerpräsident) die Grenze zu China überschritten und sich an den Kämpfen beteiligten. Bis Anfang 1932 war fast die gesamte Mandschurei besetzt. Im März rief die Kwantung-Armee den Marionettenstaat Mandschukuo aus, an dessen Spitze sie zwei Jahre darauf Pu Yi, den letzten Kaiser Chinas, setzten.(4) Im Dezember 1931 war das Minseitô-Kabinett aufgrund der inneren und äußeren Spannung zurückgetreten. Die ihr folgende Seiyûkai-Regierung billigte das Vorgehen der Kwantung-Armee und entsandte Anfang 1932 zwei Divisionen nach Shanghai. In der öffentlichen Debatte bildete sich ein breiter Konsens darüber, daß Japan seine "Lebenslinie" in der Mandschurei sichern müsse, d.h. seine Kapitalanlagen, seine Versorgung mit Erzen, Steinkohle, Erdöl, Holz und Landwirtschaftsprodukten sowie den Zugang zum chinesischen Markt. Vor allem die Medien schürten unter der Mehrheit der Bevölkerung den Glauben, die chinesischen Streitkräfte würden japanisches Eigentum angreifen, wogegen die Kwantung-Armee nur verbriefte japanische Rechte verteidige.

Schon in den vorangegangenen Jahren hatte es Attentate von Rechtsradikalen auf Politiker und Putschversuche von jungen, d.h. rangniederen Offizieren gegeben. In der nach dem "Mandschurischen Zwischenfall" chauvinistisch aufgeheizten Stimmung nahmen sie noch zu. Der Kontrast zwischen der militärischen 'Effizienz' in China und der Zerrissenheit und Unschlüssigkeit zu Hause ließ die Rufe nach einer 'Staatsreform' lauter werden, die das Parlament abschaffen und die Wirtschaft unter staatliche Kontrolle stellen sollte. Mit diesem Ziel inszenierten junge Offiziere am 15. Mai 1932 einen Putschversuch, bei dem Ministerpräsident Inukai ermordet und das Büro der Seiyûkai, die Bank von Japan und das Polizeipräsidium angegriffen wurden. Auf einen Rückhalt in den höchsten Armeekreisen läßt schließen, daß diese daraufhin die von den Putschisten beabsichtigte Verhängung des Ausnahmezustands forderten und gegen die Regierung eine milde Bestrafung der Täter durchsetzten. Ihr wichtigstes Ziel hatten die Putschisten erreicht: das Ende der Parteienkabinette. Am 23. Mai wurde Admiral Saitô Makoto, der frühere Generalgouverneur von Korea, auf Wirken des Staatsältesten (Genrô) Saionji Kinmochi zum Ministerpräsident. Sein Kabinett setzte sich aus Vertretern von Militär, Bürokratie und Parteien zusammen, doch letztere spielten ab jetzt nur noch eine unbedeutende Rolle.

Die Saitô-Regierung erkannte im September das von der Kwantung-Armee geschaffene Mandschukuo an. Kurz darauf traf der Bericht der Lytton-Kommission des Völkerbundes ein, der Japans Aggression verurteilte und den Abzug seiner Truppen und die Errichtung eines internationalen Gremiums mit weitgehenden japanischen Vorrechten vorschlug. Trotz des Entgegenkommens lehnte Tokyo die Beschneidung seiner Monopolmacht in der Mandschurei ab. Bei seiner Abstimmung im Februar 1933 nahm der Völkerbund mit der einzigen Gegenstimme Japans den Lytton-Bericht an. Einen Monat später trat Japan aus dem globalen Gremium aus.

In Japan schritt nun die Entwicklung zu einem "Wehrstaat" voran. Innerhalb der Regierung bestimmte ab Oktober 1933 ein inneres Gremium, bestehend aus dem Premier-, Außen-, Finanz-, Heeres- und Marineminister die Grundrichtung der Politik. In der Verwaltung setzte die "Reformbürokratie" die Maßnahmen zur Kontrolle der Wirtschaft und der Medien fort. Eine Anzahl von interministeriellen Verwaltungsausschüssen bereitete die staatliche Revolution der frühen 1940er vor.(5) Zu ihren frühesten Resultaten gehört der Film-Kontrollausschuß (März 1934), der den Zusammenschluß der Filmindustrie in der Großjapanischen Filmvereinigung (November 1935) herbeiführte, die weitere Zentralisierung von NHK (1934), die Bildung einer Einheitsnachrichtenagentur (November 1935) und des Informationsausschusses des Kabinetts (Juli 1936). Fremdwörter, die seit Beginn des Jahrhunderts in großer Zahl in das japanische Lexikon eingegangen waren, wurden nun, mit Ausnahme derjenigen aus dem Deutschen, aus der Sprache verbannt. An ihre Stelle traten sinojapanische Neologismen.(6) Der Kampf um die Köpfe, d.h. um Medien, stand in dieser Phase im Vordergrund.

Die Zahl der Verhaftungen von Liberalen und Linken nach dem Friedenssicherungsgesetz erreichte 1933 einen neuen Höchststand. Viele Aktivisten und Intellektuelle starben unter der Folter der 1911 geschaffenen Geheimen Staatspolizei Tokkô oder wurden zur "Umkehr" (tenkô) gezwungen. Sozialistische Zeitschriften verschwanden vollständig, während die Zahl der radikalnationalistischen Publikationen nach der mandschurischen Invasion sprunghaft zunahm. Rechtsradikale, die für das Tennô-System eintraten, wurden vom Friedenssicherungsgesetz nur selten erfaßt. Nach dem Putsch von 1932 brachten Seiyûkai und Minseitô eine gemeinsame Parlamentsresolution ein, die härtere Maßnahmen zur Unterdrückung radikaler Gedanken forderte. Einige ihrer Vorschläge zur Verschärfung der Kontrolle von Universitäten, rechter Propaganda und Schallplatten wurden verabschiedet. So trugen Parteipolitiker aktiv zur Aushöhlung ihres eigenen Spielraumes bei.

Das massive Rüstungsprogramm führte zu einem Wirtschaftsaufschwung. Der Anteil der Rüstungsausgaben am Staatshaushalt stieg von 31,4 Prozent im Jahr 1931 auf 44 Prozent 1934 und ganze 69 Prozent 1937.(7) Nach der Invasion der Mandschurei wurden die neuen Zaibatsu, wie Nissan, zu einer Wirtschaftsmacht. Sie stützten sich auf Innovationen in Schwer-, Chemie- und Elektroindustrie und unterhielten enge Kontakte zum Militär, zu einer Zeit, da die alten, mit den Parteien liierten Zaibatsu zum Ziel einer militärischen und populären antikapitalistischen Stimmung wurden.

Innerhalb der Armee stritten zwei Fraktionen um die Vorherrschaft. Beide Richtungen zielten auf die Errichtung eines Militärstaates mit dem Kaiser an der Spitze. Letztlich ging es um die Implementierung des in der Mandschurei entwickelten Modells eines Regimes aus Militär, Bürokratie und Monopolkapital auch in Japan. Sie unterschieden sich in den Mitteln. Die "Gruppe des Kaiserlichen Weges" (Kôdôha), die einen gemeinsamen Satsuma-Hintergrund hatte, befürwortete einen Staatsstreich. Die "Kontrollfraktion" (Tôseiha) war keine organisierte Gruppe, sondern umfaßte alle Offiziere, die den Clan-Fraktionalismus ablehnten. Sie war gegen einen Putsch und für einen 'kontrollierten' Übergang zu einem totalen Kriegssystem in Zusammenarbeit mit der Reformbürokratie, den Älteren Staatsmännern und den Zaibatsu. Die Rivalitäten spitzten sich im Sommer 1935 zu, als Armeeminister und Tôseiha-Vertreter Hayashi Senjûrô die Entlassung eines führenden Kôdôha-Mitglieds verfügte. Dessen Anhänger ermordeten daraufhin Hayashis vorgesehenen Nachfolger. Hayashi entschied, die 1. Division, die den Kern der Kôdôha bildete, im Frühjahr 1936 aus Tokyo in die Mandschurei zu verlegen und damit politisch auszuschalten. Derart unter Druck gesetzt, führte diese am 26. Februar 1936 einen Staatsstreich durch, an dem sich 1.400 Soldaten beteiligten. Nach drei Tagen gelang es der Kontrollfraktion der Armee und der Marine mit Unterstützung des Tennô den Putsch niederzuschlagen. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und die Rädelsführer zum Tode verurteilt. Noch während des Ausnahmezustands verabschiedete eine außerordentliche Parlamentssitzung das "Gesetz zur Kontrolle gefährlicher Schriften" und das "Gesetz gegen gefährliche Gedanken". Ferner wurde die Regel wiedereingesetzt, daß nur aktive Offiziere Militärminister werden konnten, so daß Heer und Marine durch Verweigerung oder Rückziehung eines Ministers die Kontrolle über das Kabinett erlangten. Mit diesen Resultaten des Militärputsches, des "2/26-Zwischenfalls", war die erste Phase auf dem Weg zum Militärfaschismus abgeschlossen. Die zweite begann mit der Regierung Konoe und dem Krieg gegen China 1937.

Seiner internationalen Isolation versuchte Japan durch Annäherung an Deutschland zu begegnen, das 1933 ebenfalls aus dem Völkerbund ausgetreten war. Der Antikomintern-Pakt vom November 1936, dem Italien ein Jahr später beitrat, kündigte das Achsenbündnis an. Verhandlungen über ein Militärbündnis mit Deutschland scheiterten jedoch 1939 an Vorbehalten der Marine, die sich einer daraus möglichen Konfrontation mit den Flotten der USA und Englands nicht gewachsen sah.

Ein lokales Scharmützel an der Marco-Polo-Brücke bei Peking im Juli 1937 eskalierte zu einem unerklärten aber umfassenden Krieg gegen China. In Japan wurde er als "China-Zwischenfall" oder im NHK-Jargon als die "Situation" bezeichnet. Japanische Truppen nahmen Nordchina, die wichtigsten Eisenbahnstrecken in den Süden, die Häfen und im Dezember 1937 die Hauptstadt Nanking ein, wo sie ein Massaker unter der Zivilbevölkerung verübten.(8) Die Nationalregierung verlegte ihre Regierung nach Hankow und später nach Chungking. Die japanische Armee installierte in Nanking eine Gegenregierung unter dem Kuomintang-Abtrünnigen Wang Ching-wei. 1938 waren mehr als eine Million japanische Soldaten in China stationiert, die etwa ein Viertel des chinesischen Territoriums hielten.

Auch entlang der Grenze zur UdSSR versuchte die japanische Armee immer wieder, ihr Territorium auszuweiten, doch nach schweren Niederlagen gegen die sowjetischen Fernosttruppen in den Jahren 1937 und 1938 wurde die vom Heer favorisierte Nordexpansion aufgegeben. Als Deutschland im Sommer 1940 Frankreich und die Niederlande überrollte, waren auch deren Stellungen in Südostasien ausgeschaltet und ihre rohstoffreichen Kolonien erschienen Japan als leichte Beute. Nach dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion plädierten Teile der Armee noch einmal für einen Vorstoß nach Norden, doch wieder setzten sich Befürworter der Expansion nach Süden durch.

In Japan rief die Regierung im September 1937 die "Bewegung zur allgemeinen geistigen Mobilmachung" ins Leben. Im April 1938 folgte das "Gesetz über die Generalmobilmachung", das der Regierung weitreichende Handhabe über alle menschlichen und materiellen Ressourcen im Falle eines Krieges gab. Ab Juli 1938 ersetzte die "Gesellschaft zum industriellen Dienst am Vaterland" die Gewerkschaften. Die "Landwirtschaftliche Patriotische Vereinigung" erfüllte die gleiche Funktion auf den Dörfern. Die Sorgen der Militärs über die Folgen der vorangegangenen Kriege und die abnehmende Gesundheit und physische Kondition der Militärdienstleistenden trieb in den späten 30ern und frühen 40ern die Entwicklung der Sozialgesetzgebung(9) und die Bildung des Wohlfahrtsministeriums 1938 an. Im Oktober 1940 wurde die Einheitspartei "Gesellschaft zur Förderung des Thrones" (Taisei Yokusankai) gegründet, und alle anderen Parteien lösten sich auf. Die Yokusankai umfaßte die gesamte Gesellschaft, vom Ministerpräsidenten an ihrer Spitze über die Gouverneure und Bürgermeister bis zu den Nachbarschaftsgruppen (tonarigumi).(10) Ihr waren zehn Massenorganisationen wie die Einheitsgewerkschaft, die Großjapanische Jugendorganisation und die Großjapanische Frauenvereinigung untergeordnet.

Das Jahr 1940 stand im Zeichen des 2600. Jahrestages der Gründung Japans durch Kaiser Jimmu. Daß kein anderes Land über eine derart alte, ununterbrochene Staatsform und kaiserliche Linie verfüge, war Anlaß, um Patriotismus und Kampfgeist zu neuen Höhen zu treiben. Alle Medien und Kultureinrichtungen waren an den Feierlichkeiten zur Glorifizierung von Nation und Tennô beteiligt. Namhafte ausländische Komponisten steuerten Auftragsarbeiten bei, darunter Jacques Ibert und Richard Strauss.(11)

In der Antrittsrede zu seiner zweiten Regierungsperiode im August 1940 sprach Ministerpräsident Prinz Konoe Fumimarô erstmals von der Errichtung einer "Großostasiatischen Wohlstandssphäre" (Daitôa kyôeiken). Die Vorstellung, die westlichen Kolonialmächte aus Asien zu vertreiben und eine pan-asiatische Wirtschaftszone unter der 'natürlichen' Führung Japans zu schaffen, war in intellektuellen und politischen Kreisen in den 1930ern weit verbreitet. Nach Pearl Harbor wurde mit der gleichen Bedeutung der Slogan Hakkô ichiu ('Acht Ecken unter einem Dach') ausgegeben. Dieses Weltreich war von Beginn komplementär zur Neuordnung Europas konzipiert. In den Verhandlungen mit Deutschland beanspruchte Japan ein Territorium, das von Sibirien über Indien bis Australien reichte. Der Dreimächtepakt vom 27. September 1940 besiegelte den Plan für diese neue Weltordnung.

Vier Tage vorher hatte die japanische Armee ihren Einmarsch in Nordvietnam begonnen, um hier die englischen und amerikanischen Nachschublieferungen an Chang Kai-shek abzuschneiden, dessen endgültige Unterwerfung höchste Priorität für Tokyo hatte. Im April 1941 unterzeichnete Japan ein Nichtangriffsabkommen mit der Sowjetunion. Großbritannien setzte seine Versorgung Chinas durch Burma fort. Im Juli 1941 griff Japan auch den südlichen Teil von Französisch Indochina (Vietnam) an. Washington reagierte mit einem Embargo auf Erdöl, Stahl und Schrott gegen Japan und mit der Einfrierung aller japanischen Vermögenswerte in den USA. Kurz darauf schlossen sich England, Kanada, Neuseeland und Niederländisch-Indien den Sanktionen an. Tokyo sprach von der ABCD-Linie, einer Einkesselung durch Americans, British, Chinese and Dutch, die Japan zu erwürgen drohe.

Sogleich begannen in Japan die Vorbereitungen auf einen Krieg mit den USA, England und Holland. Noch herrschte Uneinigkeit in der Regierung, den letzten Schritt auch tatsächlich zu vollziehen. Ministerpräsident Konoe trat am 16. Oktober 1941 zurück. An seine Stelle trat General Tôjô Hideki, der zugleich zum Heeres- und Innenminister ernannt wurde. Der Überfall auf die amerikanische Flotte im Hafen von Pearl Harbor am 7. Dezember(12) vernichtete einen Großteil der amerikanischen Pazifikflotte. Die von Flugzeugträgern gestarteten Piloten benutzten amerikanische Rundfunksignale aus Hawaii als Leitstrahl zu ihrem Ziel.(13) Die nachgeschobene kaiserliche Kriegserklärung wies die Verantwortung für den Konflikt den USA und Großbritannien zu, da sie die Chinesen dabei unterstützt hätten, 'den Frieden in Ostasien zu stören' in Verfolgung ihrer 'maßlosen Ambition den Orient zu beherrschen'. Das kaiserliche Reskript über die Kriegserklärung wurde im Rundfunk verlesen. Es folgten Erläuterungen des Reskripts durch Ministerpräsident Tôjô. Es gab wohlvorbereitete Demonstrationen und Aufmärsche vor dem Kaiserpalast. Am Abend brachten die Zeitungen Extraausgaben mit der Nachricht von Japans 'großartigem Sieg' über die amerikanische Flotte in Honolulu.

Noch am selben Tag fielen japanische Truppen in Britisch-Malaya, Thailand und auf der philippinischen Insel Bataan ein. In Blitzkriegs-artiger Geschwindigkeit überrollte Japan Guam, die Philippinen, Singapur, Burma, Niederländisch-Indien, Hongkong, Borneo, Neuguinea und die Aleuten. Innerhalb von sechs Monaten hatten die japanischen Streitkräfte die Imperien der Briten, Holländer, Franzosen und Amerikaner in Asien und im Zentral- und Südpazifik eingenommen.

In den besetzten Ländern gelang es den Japanern anfangs, sich in breiten Teilen der Bevölkerung als Befreier darzustellen. Der Sieg über Rußland von 1905 hatte Japan in den kolonisierten asiatischen Ländern große Anerkennung verschafft. Er demonstrierte den Befreiungsbewegungen, besonders in Indien und China, daß die europäischen Großmächte nicht unüberwindbar waren. Ihre Führer hatten in Japan Zuflucht und Unterstützung gesucht. Jetzt setzte Japan einheimische Marionetten in die Regierungen ein und errichtete eine Propagandainfrastruktur aus Tageszeitungen, Radio und Kino, um Parolen wie "Asien den Asiaten" zu verbreiten. Doch die japanische Besatzungpolitik, die die Ausbeutung und den Rassismus der vertriebenen Imperialisten fortführte, beendete die Hoffnungen der Befreiungsbewegungen schnell. Am 5. Oktober 1943 begann in Tokyo die Großostasiatische Konferenz, die 'die Verwirklichung des Traumes' verkündete. Es nahmen Repräsentanten aus Mandschukuo, der Nationalregierung des japanisch-besetzten China, Burma, Thailand, den Philippinen und der indischen Interimsregierung von Subhas Chandra Bose daran teil. Indonesien, für das Japan eine direkte japanische Militärregierung präferierte, war nicht eingeladen. Erst im September 1944, als sich bereits die Niederlage abzeichnete, versprach Ministerpräsident Koiso Kuniaki Indonesien 'in naher Zukunft' die Unabhängigkeit.

Das riesige militärische Operationsgebiet überforderte die japanische Logistik. Durch mangelnde Schiffskapazitäten konnte es kaum die eigenen Truppen versorgen, geschweige denn die lang angestrebten Rohstoffe nach Japan transportieren. Die Kommunikation verlief über Funk, was die japanischen Schritte zu einem offenen Geheimnis machte, nachdem es der US-Marine gelungen war, deren Radio-Code zu entschlüsseln.(14) Kommunikation und Logistik traten wie in keinem vorangegangenen Krieg als Hauptproblem hervor. Ihre industrielle Stärke erlaubte es den USA, immer neue Flugzeuge, Schiffe, U-Boote und Waffen ins Feld zu führen.

Die berauschende Serie von japanischen Siegen endete nach einem halben Jahr mit der Niederlage bei Midway im Juni 1942 und der amerikanischen Offensive auf Guadalcanal im August. Im Sommer 1943 begann die Offensive der Allierten. Als Saipan im Juni 1944 an die amerikanischen Truppen fiel, kamen die japanischen Hauptinseln in die Reichweite ihrer Langstreckenbomber.

Japans militärische und wirtschaftliche Lage verschlechterte sich rapide. Der größte Teil seiner Handelsflotte war vernichtet, so daß die Industrie keinen Rohstoffnachschub erhielt. Auch die Landwirtschaft litt unter Arbeitskräftemangel. 1944 wurden mehr als eine Million Grund- und Mittelschüler zum Arbeitsdienst einberufen. Im Verlauf des Krieges wurden bis zu einer Million Männer aus Korea nach Japan zwangsverpflichtet, um in Kohleminen und auf Baustellen schwere körperliche Arbeit auszuführen. Die Arbeit wurde an private Bauunternehmen kommissioniert. Die Aufseher der Zwangsarbeiter waren häufig Yakuza. Eine unbekannte Zahl von Frauen aus Korea und Südostasien wurde zum Dienst als 'Trösterfrauen' in Japan und den besetzten Gebieten gezwungen - ein Euphemismus für Prostituierte.(15)

Im November 1944 begann der Bau von Schutzbunkern in Matsushiro in der Nagano-Präfektur. Dort sollten der kaiserliche Generalstab, die Ministerien und der Kaiser und die Kaiserin selbst für den Endkampf um das Heimatland in Sicherheit gebracht werden. Die Arbeit an den beinah sechs Kilometer langen Tunneln wurde von 7-10.000 koreanischen Zwangsarbeitern ausgeführt, von denen viele umkamen.(16)

Mit dem Angriff auf Okinawa am 1. April 1945 begannen die Kampfhandlungen auf japanischem Boden. In der erbittert geführten Schlacht, bei der viele Japaner eher den Freitod wählten als sich zu ergeben, verlor mehr als ein Viertel der Bevölkerung der Präfektur ihr Leben. Die amerikanischen Truppen erlitten die höchsten Verluste im gesamten pazifischen Krieg. Am 8. Mai kapitulierte Deutschland. Im April hatte die Sowjetunion angekündigt, daß sie den russisch-japanischen Nichtangriffspakt von 1941 nicht verlängern werde. Daraufhin beschloß der Oberste Kriegsrat am 14. Mai, alles zu tun, um einen Kriegseintritt der UdSSR zu verhindern, ja diese vielmehr für Vermittlungen zur Beendigung des Krieges zu gewinnen. Doch die Sowjetunion reagierte mit einer Hinhaltetaktik.

Am 26. Juli 1945 forderten die USA, England und China in der Potsdamer Deklaration Tokyo zur bedingungslosen Kapitulation auf. Die Armee lehnte diese ab. Im Gegensatz zur Marine, die vor Okinawa ihre letzten Kriegsschiffe verloren hatte, verfügte sie noch über beträchtliche Streitkräfte und rüstete weiter zur "Entscheidungsschlacht" auf japanischem Boden. Am 6. August zündeten die USA die erste Atombombe über Hiroshima, drei Tage später die zweite über Nagasaki. Schätzungsweise 200.000 Menschen starben in den beiden Städten. Noch in den 1970er Jahren litten 370.000 offiziell anerkannte Atombombengeschädigte an den Folgen. Die amerikanische Begründung für diese Entscheidung war der angesichts der Erfahrungen auf Okinawa erwartete hohe Verlust an Menschenleben bei der Einnahme Japans. Der Grund war ein anderer. Die japanische Kapitulation war nur noch eine Frage der Zeit. Truman wußte spätestens seit der Potsdamer Konferenz von den japanischen Friedensbemühungen und vom unmittelbar bevorstehenden Kriegseintritt der UdSSR. Als Atombombenziele wurden zwei von der konventionellen Bombardierung ausgesparte Städte gewählt. Die gegen Deutschland entwickelte Waffe sollte einem 'klinischen' Test unterzogen werden. Der Massentod von Zivilisten war eingeplant. In diesem Sinne war dieser Akt ein Kriegsverbrechen.(17) Zum anderen waren die Atombomben eine Machtdemonstration gegenüber der Sowjetunion, die ein erhebliches Militärpotential aufgebaut hatte. Wäre ihr Kriegseintritt Auslöser für die japanische Kapitulation und damit für das Ende des Zweiten Weltkriegs gewesen, hätte sie vermutlich in der Nachkriegsordnung in Japan und Ostasien eine wesentlich größere Rolle spielen können. In diesem Sinne war Japan mit den Atombomben gar nicht 'gemeint' und ihr Abwurf der erste Akt des Kalten Krieges.

Am 8. August 1945 erklärte die UdSSR Japan den Krieg. Einen Tag darauf rückten sowjetische Truppen gegen die Mandschurei, Südsachalin und die Kurilen vor. Nach der Kriegserklärung berief der Tennô den Obersten Kriegsrat ein und erklärte gegen den Willen der Armee, daß er entschieden habe, den Krieg zu beenden. Am 14. August 1945 kapitulierte Japan zu den Bedingungen der Potsdamer Deklaration. Hatten die meisten Japaner vom Beginn des Krieges mit den USA aus dem Radio erfahren, hörten sie an seinem Ende erstmals die Stimme des Gottkaisers aus den Empfängern, der sie aufforderte "das Unerträgliche zu ertragen".

 

 

1. Die KPJ wurde 1922 gegründet.

2. Hartmann 1996: 152

3. Ebd.: 110 ff.

4. 1935 richtete die Armee in der Nähe des mandschurischen Harbin die berüchtigte Einheit 731 ein. Unter ihrem Gründer und Leiter Generalleutnant Ishii Shirô führte sie Menschenexperimente u.a. zur Entwicklung von bakteriologischen Waffen durch. [Cook 1992: 158]

5. Kasza 1988: 149

6. Mama und Papa wurden verboten. Yakyû (Feldball) ersetzte bis heute das ältere bêsubôru (Baseball), shôkôki (aufsteigende-absteigende Maschine) das heute wieder gebräuchliche erebêtâ (elevator). [vgl. Pollack 1986: 44] Auch Zeitschriften mit englischen Wörtern in ihren Titeln mußten diese durch japanische ersetzen: aus Sandei Mainichi wurde Shûkan Mainichi, Kingu wurde zu Fuji und der Ekonomisuto hieß Keizai Mainichi. [Nojiri 1991: 29] Kinos wie Palace oder Odeon mußten sich ebenfalls japanische Namen geben. [Kasza 1988: 247]

7. Hartmann 1996: 181

8. Berichte von chinesischen Überlebenden und ausländischen Diplomaten, Missionaren, Geschäftsleuten und Journalisten über japanische Soldaten, die nach der Einnahme der Stadt wochenlang in einer Orgie der Gewalt chinesische Zivilisten und Gefangene ermordeten, zirkulierten in aller Welt. Ein enggezogenes Netz von Zensurmaßnahmen vehinderte, daß sie die Bürger in Japan erreichten. Das volle Ausmaß des Nanking-Massakers wird wahrscheinlich nie ans Licht kommen. Die offizielle Geschichtsschreibung in China spricht von 300.000 Toten. In Japan werden Zahlen zwischen 3.000 und 20.000 genannt. [Cook 1992: 25; 39]

9. Z.B. das Military Service Assistance Law (1937), das Mother-Child Protection Law (1938), und das War Victim Relief Law (1942). [Rudd 1994]

10. Die tonarigumi waren eine bereits in der Edo-Zeit bestehende Nachbarschaftsvereinigung von fünf oder zehn Haushalten. In ihr überwachten sich die Nachbarn gegenseitig und griffen ein, wenn während eines Luftangriffs irgendwo Licht hinter den Verdunklungsvorhängen durchschien, wenn jemand nicht seinen Anteil an Staatsanleihen kaufte oder mangelnde Begeisterung bei der Bereitstellung von Goldringen für die Kriegsanstrengungen zeigte. Sie waren auch direkt verantwortlich für die Verteilung von rationierten Waren.

11. NHK 1977: 85 f.

12. Nach japanischer Zeit, auf der anderen Seite der Datumsgrenze war es der 8. Dezember.

13. NHK 1977: 89

14. S. Hammitzsch 1984: 349; 355

15. Ebd.: 192 f.

16. Cook 1992: 433-436

17. Vgl. Hartmann 1996: 207

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last uptdate 03-01-03