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Das Erweiterungs- und Modulkonzept der Rechnerreihe KC 85/2 - 4Die Reihe der aus Mühlhausen stammenden Kleincomputer war als ein ausbaufähiges Computersystem entwickelt worden. Durch das realisierte modulare Konzept ist eine Anpassung an die verschiedensten Aufgaben- und Einsatzgebiete gegeben. Im Systemdesign der Rechnerreihe KC 85/2 - KC 85/4 sind sogenannte Modulschächte vorgesehen, sie befinden sich an der Frontseite der Rechner. Durch Einschieben der Module mit nachfolgendem stärkeren Druck werden sie mechanisch mit dem Grundgerät verbunden. Die softwareseitige Benutzung gestaltet sich unterschiedlich. Das 16 kByte Modul M022 aktiviert sich beispielsweise selbstständig und blendet sich im RAM-Bereich ab Adresse 4000H ein. Andere Module müssen durch Switch-Anweisungen in Betrieb genommen werden, auf diese Weise kann man sie auch abschalten. Eine Ergänzung zum Grundgerät ist der Modulaufsatz D002. Er hat dieselbe Form wie das Grundgerät und besitzt 4 Moduleinschübe. Die wahrscheinlich "schönste" Erweiterung ist die Diskettenerweiterung. Diese besteht aus zwei Aufsätzen, dem "Floppy Disk Basis"-Aufsatz und dem "Floppy Disk Drive"-Aufsatz. In Ersterem ist die Steuerelektronik und das Koppel-RAM vorhanden. Im Disk-Aufsatz verrichtet ein 5,25"-Laufwerk seinen Dienst. Es besteht die Möglichkeit, das Laufwerk über einen JUMP-Befehl in das System zu integrieren. Weiterhin ist es möglich, ein CP/M System (MicroDOS) zu booten und hat damit sogar einen 80 Zeichen-Bildschirm zur Verfügung, der auf den damals üblichen kleinen Fernsehapparaten von Typ "Junost" nicht sehr gut zu lesen war.
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ModulverwaltungModulprioritätsketteJedes Modul verfügt über eine Modulprioritätsschaltung. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, das der Zugriff des Prozessors auf das Modul mit der höchsten Priorität (im niedrigsten Steckplatz) erfolgt. Dies ist notwendig, da die Möglichkeit besteht, daß mehrere Module mit denselben Betriebsbedingungen im System vorhanden sind. Somit wird ein definierter Zugriff ermöglicht. Soll auf ein Modul mit niedrigerer Priorität zugegriffen werden, so müssen alle vor ihm geschalteten Module deaktiviert werden.ModulzuweisungDie Modulzuweisung erfolgt mit Hilfe eines speziellen Befehls - die SWITCH-Anweisung.Ihre Sysntax lautet: SWITCH mm kk, wobei mm die Steckplatzadresse (Geräteadresse) und kk das Steuerbyte repräsentiert.. Beide werden binär wie folgt verschlüsselt.
Im BASIC-Betrieb ist eine Umrechnung der Geräteadresse und des Steuerbytes in Dezimaldarstellung notwendig - SWITCH 12,193. Führende Nullen können sowohl im CAOS- als auch im BASIC-Betrieb weggelassen werden. Für die Benutzung der Unterprogramme des Betriebssystems muß
man sich auf Assemblerebene begeben. Zur Steuerung von Modulen wird das
Systemunterprogramm mit der hexadezimalen Nummer 26 genutzt. Es erwartet
seine Parameter in den Registern A, L und D. Im Akkumulator A wird die
Anzahl der Parameter vermerkt. Ist sie 1, wird nur ein weiterer Parameter
im Register L erwartet und es findet nur ein Auslesen des Modultyps statt.
Bei Anzahl 2 müssen in L und D Daten eingetragen werden. Über
einen Unterprogrammverteiler wird dann das Unterprogramm aufgerufen.
Als Assemblerprogramm hat unser Beispiel folgendes Aussehen: LD A, 2Dem Unterprogrammverteiler ab Adresse F003H wird die Nummer des Unterprogramms als einzelnes Byte übergeben. ModulstrukturbyteZur Unterscheidung der verschiedenen Modultypen besitzt jedes Modul sein spezifisches Strukturbyte, dem M022 (16 kByte RAM-Erweiterung) ist beispielsweise das Strukturbyte F4 zugeordnet.Das Auslesen des Strukturbytes erfolgt unter Nutzung des SWITCH-Kommandos, hierbei allerdings ohne Angabe eines Steuerbytes. Durch den Aufruf von SWITCH mm wird das Modul im Steckplatz mm veranlaßt, sein Strukturbyte zu senden. Die Ausgabe SWITCH 08 hat folgende Form für ein M022 im Schacht
8 des Grundgerätes:
LD A, 1Beim Assemblerprogramm wird nur ein Parameter an das Unterprogramm übergeben und nach seiner Abarbeitung sind in den Registern H und D das Strukturbyte und das aktuelle Steuerbyte verfügbar. Für BASIC erfolgt der Aufruf und die Ausgabe analog, nur die Umrechnung in Dezimalzahlen muß beachtet werden.
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Geräte- und ModulübersichtIm Nachfolgenden sei eine Übersicht der Geräte und Module der KC 85/2 bis 85/4-Reihe gegeben.
Quellen: Besitz: Tom Schnabel, Karsten Eggert, Jens Schikowski |
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