Computer während Weltkrieg ZweiMehrfachformulierung des ComputersMehrfachformulierungen sind nicht seltenin der Wissenschaft. Auch Alan Turings berühmte Papiermaschine, eigens erfunden, um Hilberts Entscheidungsproblem zu lösen, ist beinahe gleichzeitig von Emil Post als Papierfabrik entworfen worden. Er hatte ein geradezu tayloristisches Mensch-Maschine Szenario erfunden, das die gleiche mechanisierte Mächtigkeit aufweist, wie die Turingmaschine: Post schlug vor, daß unter einem "genau festgelegten Verfahren" eines zu verstehen sei, das in Form von Anweisungen an einen verstandlosen "Arbeiter" beschrieben werden könnte, der an einer unendlichen Reihe von "Boxen" arbeitete und der dazu in der Lage wäre, die Anweisungen zu lesen, sowie (Mehr über die Turingmaschine auf Andrew Hodges' WWW-Seiten.) Die theoretische Grundsteinlegung der Informatik - Turing- wie Postmaschine - entstand nicht aus Informationsproblemen, die verschlüsselte Blitzkriegkommandos bereiten, sondern lag in der theoretischen Luft der mathematischen Logik von 1936. Hodges schreibt dazu lakonisch "Selbst wenn es Alan Turing nicht gegeben hätte, seine Idee wäre bald in der einen oder anderen Form aufgetaucht. Das mußte so sein. Es war die notwendige Brücke zwischen der Welt der Logik und der Welt in der die Menschen handelten." (E: 148) Man kann weiter schreiben: Selbst wenn es den Zweiten Weltkrieg nicht gegeben hätte, wäre diese theoretische Brücke bald in der ein oder anderen Form in die Praxis umgesetzt worden. Konrad Zuse stellt in mancher Hinsichtden Emil Post der Hardware dar. Er bietet ein Zeugnis dafür, daß es auch anders hätte laufen können: daß der Krieg - genauso wie Turing - zufällig Computergeschichte geschrieben hat. Abstract | Alan Turing | Konrad Zuse | Kittlers These | Literatur © Goldstrasz/Pantle 1997 |